Der dritte Tourentag ist meist so ein Hängertag. Das kennen wir von den meisten Touren. Außerdem sind wieder hohe Temperaturen angesagt – eigentlich sehr selten und eher ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Aufgrund dieser Tatsache und der warmen Temperaturen, beschließen wir, die Tour zu verkürzen. Auf der Karte finden wir schnell eine Alternativroute. Doch was kümmert die Italiener eine Landkarte? Doch lest selbst.
Wie gewohnt starten wir in der Früh nach einem ausgiebigen Frühstück unsere Fahrt zum Startpunkt. Ein kleines Bergdörfchen in der Mitte der Insel ist unser Ziel. Von dort führt uns der Weg durch eine reiche Vegetation in die Felsenlandschaft der Pietramurata. Der Blick ist sensationell. Die Gefangeneninsel Pianosa liegt vor uns und im Hintergrund erkennen wir die Insel Korsika. Die Rast an den gigantischen Felsen wird schnell zu einem geologischen Überraschungsei. Was hier alles an Steinzeug rumliegt. Könnten die steinernen Brocken reden, hätten sie sicher viel zu berichten. An diesem idyllischen Ort machen wir unsere Mittagspause und genießen die Stille und das beeindruckende Panorama. Dann geht es an den Abstieg.
Die neue Route rot auf der Karte markiert machen wir uns gut gestärkt auf den Weg in den kleinen Küstenort Secchetto. Bestens gelaunt wandern Mensch und Hund Richtung Meer. Ha, da ist sie ja, die Abzweigung auf den ausgesuchten Wanderweg. Aber was ist das? Hilfe, wo ist der Weg hin? Weg, einfach verschwunden. Gibt’s ja gar nicht! Doch gibt’s. Ganz wirklich. Also, wieder die Karte raus und nachschauen. Hm, da wäre ja noch ein Weg, der führt auch zum Ziel – jedenfalls laut Karte. Den sehen wir auch vor uns. Scheint somit nicht verschwunden. Alles klar, nehmen wir den.
Eine Wanderung ist lustig, eine Wanderung ist schöööön, lalala. Ups, was ist jetzt das? Der Weg ist weg – nee, kein Scherz, schon wieder hat sich der Weg unsichtbar gemacht... Was sagt das Navi? Kann nicht sein, wir sind genau auf dem Weg und der geht da vorne weiter! Was, wo? Ich sehe nur Gestrüpp. Doch da! Eine rot-weiße Wegmarkierung auf einem Stein. Also Augen zu und durch. Ist ja schließlich kein Wunschkonzert hier! Der in der Tat rot-weiß markierte Pfad erweist sich zur Gänze als stachelige Herausforderung und so sehen auch unsere Beine aus. Aber wir schaffen es und landen endlich im Dorf. Gelateria, wir kommen! Und dann schlägt er wieder ganz gemein zu, der Tag Drei. Alles geschlossen im Ort, kein Eis, kein Bier, kein Radler. Ja ist denn heute Feiertag? Nö. Aber Meer – ist da. Jede Menge Meer – machen wir das Beste draus und schmeißen uns eben zur Abkühlung in die Fluten. Geht auch. Zuletzt bieten wir diesem Hängertag die Stirn, steigen frohen Mutes und angenehm abgekühlt in unseren Bus und belohnen uns in Lacona direkt am Strand mit einem Ausflug in eine chillige Bar, mit ganz viel Eis, kühlen Drinks, leckerem Cappuccino und bestem Meerblick. Happyend an Tag drei. Doch noch gut gegangen.